AAha Die Sache mit...??

 

 

.... Wann ist ein Schiff ein Schiff oder ein Boot ein Boot in der deutschen Marine???

 

In der deutschen Marine werden Schiffe und Boote gemäß der Disziplinarbefugnis des Kommandanten und des Ersten Offiziers unterschieden. Auf Schiffen hat der Kommandant die Disziplinargewalt eines Batalionskommandeurs, der Erste Offizier die eines Kompanischefs. Auf Booten hat der Kommandant die Disziplinargewalt eines Kompaniechefs, sein Vertreter hat keine Disziplinargewalt. Er wird nicht als Erster Offizier (IO) sondern als Erster Wachoffizier (I WO) bezeichnet.

 

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... Die Geschichte vom Seite Pfeifen

 

  Die Fallreepsgasten hatten die Aufgabe, den Offizieren beim An- und von Bord gehen Hilfestellung zu leisten.

  Früher lagen die Segel- und Handelsschiffe weit draußen auf Reede vor Anker, da es noch keine, oder nur wenige Kaimauern und Piere gab.

  Um von Bord an Land oder zurück an Bord zu kommen, benutzten die Kapitäne die Beiboote oder auch Pinasse  genannt. Von der Pinasse aus mussten sie über die Jakobsleiter an oder von Bord entern.  

  Die Kapitäne waren früher an Bord die Alleinherrscher und nur Gott verantwortlich. Dies traf auch für das leibliche Wohl der Kapitäne zu. Einige der Kapitäne erlangten so eine beträchtliche Leibesfülle. Diese Leibesfülle erlaubte ihnen keine sportlichen Bewegungen. Und die Bewegungs-möglichkeiten an Bord waren auch nicht gerade üppig.  

  In der englischen Royal Navy gab es einen solch fülligen Kapitän. Dieser war so dick, dass er die Jakobsleiter nicht mehr aufentern konnte. Nun wählte dieser einen bequemeren Weg, nämlich den, den auch die Güter und Lasten nahmen um an Bord zu gelangen. In einem Korb, der über eine Talje an einem schwenkbaren Baum an geschäkelt war.  

  Die Lose wurde von den Matrosen an Bord durchgeholt oder gefiert und so der Korb an oder von Bord gehievt. Nachteil war, beim Durchholen der Lose blickten die Matrosen oft vom Korb weg und sahen nicht, wenn dieser oben war und an der Talje anschlug. Hierbei löste sich der Korb und fiel samt Inhalt ins Wasser.

  An einem Tag, an dem besagter Kapitän der Royal Navy den König an Bord empfangen wollte und der König in einem Korb an Bord gehievt werden sollte, passierte das Missgeschick, der Korb klinkte aus und der König fiel ins kalte Wasser und nahm ein unfreiwilliges Bad.

  Damit dieses Missgeschick sich nicht wiederholte, wurde der Bootsmann angewiesen, diese Manöver sorgfältiger durch zuführen. Dazu benutzte der Bootsmann nun das vielfältige Signalmittel, das seit dem 16. Jahrhundert  und bis heute unverändert blieb,  die Bootsmannsmaatenpfeife.

  Solange der Bootsmann auf der Bootsmannsmaatenpfeife piff, wurde der Korb gehievt. Wurde der Pfiff abgekniffen, schwenkten die Matrosen den Baum mit Korb an oder von Bord. Nach dem Doppelpfiff wurde der Korb sanft an Bord oder in der Pinasse abgesetzt.

 

  Das Pfeifen war ursprünglich nur ein Arbeitskommando zum Fieren oder zum Holen.

 

 Auf den Pfiff, Seite, erweisen alle an Deck oder an Land im Bereich der Stelling stehende Soldaten die Ehren bezeugung. Soldaten und Unteroffiziere stehen still, die Portepeeunteroffiziere und die Offiziere grüßen.

 

Seite Pfeiffen

 

Das Seite Peifen hat auch heute noch weltweit in der Marine Tradition und dient als Zeremonie wenn Kapitäne, Offiziere und Ehrengäste über die Stelling an- und von Bord gehen.

 

 

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...mit dem Sundowner  

 

Die Legende um dem Sundowner ist so eine Sache!?  

  Alle Reden davon und zelebrieren ihn, aber niemand weis so recht  wie das eigentlich wirklich ist, wo und wie der Begriff und das Ritual des Sundowners entstanden ist. Es gibt viele Überlieferungen und eigene Kreationen der Neuzeit. Es gibt aber eine Version / Legende die dem eigentlichen Ritual am Nächsten kommt, möchten wir Euch erzählen.

Im Zeitalter der frühen Segelschifffahrt waren die Wacheinteilungen bei der "old englisch Royal Navy" eng bemessen und wurde strikt umgesetzt. Das führte dazu, das sich die höheren Dienstränge und Offiziere sich oft über Tag nicht sahen. Um nun die Kommunikation unter Offizieren zu fördern wurde hier ein Zeitpunkt für ein Treffen, mindestens 1mal am Tag gesucht.  

  Da man zur Zeit der Segelschifffahrt noch keine "outdoorfähige" Armband-/ Taschenuhren kannte und auch Armband-/ Taschenuhren nicht zu den täglichen Gebrauchsgegenständen gehörten, bzw. sich nicht alle Offiziere diesen Luxus leisten konnten, wurde ein Markanter Zeitpunkt gewählt, dem auch alle folgen konnten.

Der Termin zum Sonnenuntergang (Sundowner) war geboren. Als Anreiz, dieser Weisung folgen zuleisten, erhielten alle Herren, die pünktlich zum Sundowner in der Messe erschienen, eine Drink.  

                                              ein Sherry wurde serviert

  Falls man noch, oder wieder einen erbeuteten Whisky hatte, wurde auch dieser serviert. Wenn der Whisky zu Neige ging wurde dieser auch einmal mit Wasser oder später mit Eis "verlängert". On the rocks war kreiert!

  Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten wurde ein Gast (Mannschaftsdienstgrad) für die Bewirtung eingeteilt. Für diese spezielle Aufgabe wurde ein Gast zum Sundowner-Maat befördert.

Heute wir nicht nur Sherry zum Sundowner gereicht, sondern wird je nach Bedarf  und Laune durch handelsübliche Getränke wie Weine und Cocktails ersetzt. Auch ist es bei Chartercrews beliebt einen Sundowner-Maat an Bord zu haben bzw. diese Serviceaufgaben wahr zu nehmen. Denn in der Hierarchie an Bord kommt der Sundowner-Maat an 2. Stelle, d.h. gleich nach den Navi.  

 

Sherry (kommt aus dem Englischen)

Durch die Schlechte englische Aussprache des spanischen Wortes > JEREZ , entstand diese Bezeichnung für Dessertweine.

Dessertweine sind süßliche Weine mit hohem Alkoholanteil

Gast

Ein Bezeichnung für Mannschaftsdienstgrade eine Schiffsbesatzung